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Pädagogische Ansätze

Die Stimmen, Gesichter und Erfahrungen junger Menschen bilden die Grundlage dieser Online-Toolbox. Dahinter steht der Wunsch, dass diese Geschichten andere junge Menschen zum Zuhören, zum gegenseitigen Austausch über die eigenen Gefühle und Gedanken und zum Nachdenken anregen. Dieser Ansatz fördert soziale Kompetenzen und Empathie. Er kann die Beziehungen im Klassenzimmer verbessern und zu einer Lernumgebung beitragen, in der komplexe und sensible Themen gemeinsam bearbeitet werden können.

Jede Geschichte zählt

Die Toolbox gibt keine einfachen Antworten auf schwierige Fragen. Die Schüler*innen sind eingeladen, ihre eigene Position zu den angesprochenen Themen – Antisemitismus, Rassismus und Diskriminierung von LGBT+, Muslim*innen und Roma – zu entwickeln. Die hier behandelten Phänomene sind in ganz Europa relevant – in den Klassenzimmern und außerhalb. Das internationale Projektteam hat sich dafür entschieden, einige der größten Minderheiten in Europa mit einer langen Diskriminierungsgeschichte in den Mittelpunkt des Projekts zu stellen. Darüber hinaus wurden aber auch andere Erfahrungen mit Vorurteilen und Diskriminierungen aufgenommen, über die Jugendliche aus religiösen Minderheiten oder mit einer Behinderung erzählen. Auf fünf Begriffe wird umfassender eingegangen, diese spiegeln sich auch in der Auswahl der präsentierten historischen Lebensgeschichten wider. Unser Ansatz ist jedoch ein inklusiver: Jede Geschichte zählt. Die gesammelten Geschichten sind vielfältig und bieten sowohl Rahmen als auch Ausgangspunkt, um über Themen wie Identität und Diskriminierung ins Gespräch zu kommen.

Peer-Education

Forschungsergebnisse weisen darauf hin, dass Menschen eher bereit sind sich mit einem Thema zu beschäftigen, wenn dieses von einer Person eingebracht wird, die als ähnlich wahrgenommen wird, z. B. mit ähnlichen Schwierigkeiten konfrontiert ist. Die Beiträge der Jugendlichen sind daher ein effektives Mittel, um den Hintergründen und Auswirkungen von Hassreden, Ausgrenzung und Diskriminierung nachzugehen und deutlich zu machen, dass Antisemitismus, Rassismus und andere Diskriminierungsformen weit verbreitet sind. Dieser Peer-Ansatz bietet wichtige Einblicke und kann Jugendliche dazu ermutigen, gegen Diskriminierung aktiv zu werden: „Wenn die das können, dann können wir das auch!“ Die Toolbox fördert die Selbstreflektion und Auseinandersetzung darüber, wie die Jugendlichen auf unterschiedliche Diskriminierungsformen angemessen reagieren können – einzeln und als Gruppe.

Entscheidungen treffen

Ein wesentliches Element der Toolbox ist außerdem, die Schüler*innen eigene Entscheidungen treffen zu lassen: Über wen möchten sie mehr erfahren und welche Themen interessieren sie am meisten? Trifft man Entscheidungen, nimmt man aktiv an etwas teil. Aktives Lernen ist für die Entwicklung von kritischem Denken wesentlich – und das müssen wir fördern, wenn die Schüler*innen über die Relevanz nachdenken sollen, die die Themen der Toolbox für ihr eigenes Leben haben. Die Toolbox arbeitet mit Strategien des Visual Thinking (s. u.), um Denkprozesse sichtbar zu machen. So können die Jugendlichen ihren eigenen Lernprozess gut nachvollziehen.

Empowerment, Empathie und ein tieferes Verständnis der komplexen Zusammenhänge, mit denen wir in unserer Gesellschaft konfrontiert sind, sind die übergeordneten Ziele bei der Arbeit mit Jugendlichen zum Thema Diskriminierung. Wir hoffen, Sie als Lehrkraft dabei unterstützen zu können, einen Unterschied zu machen. Damit Ihren Schüler*innen wirklich bewusst wird, dass sie alle zu einer Veränderung beitragen können.

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